Die gefährliche Schwachstelle der deutschen Industrie
Fast jedes Unternehmen in Deutschland fordert mehr Unabhängigkeit von den USA beim Import digitaler Technologien und Leistungen, zeigt eine Bitkom-Umfrage. Bei der Überlebensfähigkeit ohne diese Importe erreicht die deutsche Wirtschaft einen neuen gefährlichen Tiefpunkt.
Eine Bitkom-Umfrage zeigt, dass 95 % der Unternehmen mehr digitale Souveränität fordern, da fast alle Firmen (96 %) auf Importe angewiesen sind. Die wichtigsten Importgüter sind Endgeräte (90 %), Software (75 %), Cybersicherheitslösungen (75 %) und digitale Bauteile wie Halbleiter (70 %).
Die Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident verstärkt die Unsicherheit: 56 % der Unternehmen planen, ihre Geschäftsstrategien anzupassen, und jedes zweite Unternehmen erwartet Änderungen in den Lieferketten. Trumps protektionistische Politik und die stärkere Isolation Chinas könnten die Abhängigkeit weiter verschärfen.
Bereits jetzt sehen sich 80 % der Unternehmen von den USA und China abhängig. Die Umfrage zeigt zudem, dass nur 3 % der Unternehmen länger als zwei Jahre ohne Digitalimporte auskommen könnten – ein Rückgang gegenüber 7 % im Vorjahr. Viele Firmen diversifizieren ihre Lieferanten oder erhöhen Lagerbestände, doch 60 % finden keine Alternativen zu bestimmten Geschäftspartnern.
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst fordert eine stärkere Fokussierung auf digitale Souveränität durch die Bundesregierung, um die Abhängigkeit zu reduzieren und wirtschaftliche Resilienz zu stärken.
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article255128560/Digitale-Souveraenitaet-Die-gefaehrliche-Schwachstelle-der-deutschen-Industrie.html